Das Aids-Memorial "Gegen das Vergessen"

Ziel

 

Die Jugendlichen lernen an dieser Station, dass Symbole, Gedenkorte und Gedenktage vielseitige Funktionen haben können. So haben das Aids-Memorial, der Welt-Aids-Tag und die Rote Schleife gemein, dass sie zugleich erinnern, gedenken und ermahnen. Grundlegende Konzepte wie Solidarität und gesundheitliche Chancengleichheit werden an dieser Station vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Bedeutungswandels von HIV thematisiert. Nach dem Besuch können die Jugendlichen benennen, wann und warum der Welt-Aids-Tag begangen wird und wofür die Rote Schleife steht. Zudem wissen sie, dass sich die Einführung von HIV-Medikamenten 1996 positiv auf die Lebensqualität und Lebenserwartung HIV-Positiver in Deutschland und anderen westlichen Ländern ausgewirkt hat, der Zugang für Menschen in weniger entwickelten Ländern allerdings weiterhin nicht flächendeckend gewährleistet ist. 

 

 

Methode

 

Die Jugendlichen eignen sich durch Lesen eines Textes wichtige Informationen an. Um zur nächsten Station zu gelangen, beantworten sie anschließend Fragen, deren Antworten jedoch nicht im Text enthalten sind. Die Lösung erhalten die Schüler_innen mittels Gruppendiskussion, Passantenbefragung oder gezielter Internetrecherche. 

 

 

Botschaften

  • HIV ist mitten in unserer Gesellschaft und kann theoretisch jede_n treffen.
  • HIV-Medikamente verbessern die Lebensqualität und erhöhen die Lebensdauer erheblich.
  • HIV ist in den verschiedenen Weltregionen unterschiedlich verbreitet. Ebenso gibt es große Unterschiede in der Versorgung von HIV-positiven Menschen. Solidarität und Chancengleichheit sind Werte, für die es sich einzusetzen gilt!

 

Cache und Rätsel

 

Das Mahnmal „Gegen das Vergessen“ soll uns daran erinnern, dass HIV mitten in unserer Gesellschaft ist und unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Religion oder ethnischer Zugehörigkeit jeden Menschen treffen kann. Es ist auch als Aufforderung zu verstehen, sich an die Menschen zu erinnern, die an den Folgen ihrer HIV-Infektion bereits gestorben sind.

 

Seit Einführung von wirksamen HIV-Medikamenten im Jahr 1996 hat sich die Lebensqualität HIV-positiver Menschen in Deutschland deutlich verbessert. Und auch die Lebenserwartung ist enorm gestiegen. Heute ist HIV eine gut therapierbare, aber weiterhin unheilbare Erkrankung. Im Vergleich sterben heute bedeutend weniger Menschen an Aids als früher. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts waren es im Jahr 2016 460 Menschen.
Dem stehen  3.100 Neuinfektionen im Jahr 2016 gegenüber. In Deutschland leben derzeit ca. 88.000 Menschen mit HIV/Aids. 

 

Im Vergleich zu anderen Teilen der Welt machen HIV-Positive in Deutschland einen geringen Anteil der Bevölkerung aus. Vor allem in armen Regionen der Erde wie Afrika südlich der Sahara ist das anders. Das HI-Virus ist dort viel weiter verbreitet. Da HIV-Medikamente sehr teuer sind, profitieren HIV-Positive  dort nicht in gleichem Maße von der verbesserten Behandelbarkeit. Zugang zu Medikamenten hat in der Welt gerade einmal jeder zweite HIV-positive Mensch, der eine Therapie benötigt. Deshalb starben 2016 noch ungefähr 1 Millionen Menschen an Aids. Schätzungsweise 1,8 Millionen steckten sich mit HIV an. Nach Angaben von UNAIDS leben weltweit mehr als 37 Millionen Menschen mit HIV/Aids. Auch diese Menschen dürfen wir nicht vergessen, denn sie brauchen unsere Solidarität!