Ziele

„Sex in the City!“ verfolgt eine Vielzahl von gleichwertigen Zielen, die Bereiche der Sozial- und Handlungskompetenz sowie der Sachkompetenz umfassen:

 

Sozial- und Handlungskompetenz:

  • Die Medienkompetenz der Jugendlichen wird erweitert und damit ihre individuelle Autonomie gestärkt.
  • Die Jugendlichen sind in ihrem Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl gestärkt.
  • Sie kennen sexuelle und reproduktive Rechte und werden sich politischer Partizipationsmöglichkeiten bewusst.
  • Sie werden für sozialen Wandel am Beispiel Sexualität, Gender und HIV sensibilisiert.
  • Sie erkennen eigene stereotype Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsmuster im Spannungsfeld Sexualität, Gender und HIV und reflektieren diese kritisch.
  • Sie akzeptieren verschiedene Lebensgestaltungen im Zusammenhang von Sexualität, Gender und HIV, auch wenn diese von den eigenen Normvorstellungen abweichen.
  • Die Kommunikations- und Handlungskompetenzen der Jugendlichen werden gefördert, um Konflikte, die aus dem Spannungsfeld Sexualität, Gender und HIV und gesellschaftlicher Heterogenität im Allgemeinen resultieren, zu erkennen und angemessen auf sie zu reagieren.
  • Sie nehmen Normen und Werte zu sexuellen Risiken wie ungewollter Schwangerschaft und HIV bei sich und anderen wahr und reflektieren diese kritisch.
  • Das aktive Risikomanagement bzgl. sexueller Risiken wie ungewollte Schwangerschaft und HIV wird gefördert.
  • Die Kommunikations- und Handlungskompetenzen, um sich selbst und andere vor sexuellen Risiken zu schützen, werden gefördert.
  • Soziale Kompetenzen wie Kritik- und Kompromissfähigkeit werden durch gruppeninterne Aushandlungsprozesse gefördert.
  • Die Jugendlichen gestalten Lernprozesse und -situationen effektiv und effizient, indem sie z. B. das gemeinsame Lernen planen und Lernumgebungen zusammen gestalten.

 

Sachkompetenz:

  • Die Jugendlichen entdecken den eigenen Lebensraum und seine historische und gesellschaftspolitische Bedeutung hinsichtlich allgemeiner Bürgerrechte und sexueller Emanzipationsbewegungen.
  • Sie kennen zivilgesellschaftliche Partizipationsformen und -weisen und können sie beschreiben.
  • Sie verstehen, wie Einstellungen, Vorurteile, Stereotype und Diskriminierung im Kontext von Sexualität, Gender und HIV entstehen.
  • Sie kennen Beratungs- und Begegnungseinrichtungen und ihre Aufgaben.
  • Sie verstehen die Zusammenhänge von gesellschaftlichen, soziokulturellen, psychosozialen und biomedizinischen Aspekten um das Themenfeld Sexualität, Gender und HIV.
  • Sie kennen sexuelle Risiken und Schutzmöglichkeiten.

 

Das Projekt „Sex in the City!“ integriert drei wesentliche Bestandteile aktueller Sexualpädagogik:

 

1. Inanspruchnahme von Beratung

Trotz des besonders hohen Bedarfs an Aufklärung und Prävention nehmen Jugendliche im Vergleich zu Erwachsenen seltener aus eigener Initiative sexualpädagogische Leistungen von Beratungseinrichtungen in Anspruch. Gründe liegen oftmals in der Unübersichtlichkeit der Angebote oder an der großen Hemmschwelle aufgrund von Schamgefühlen und Ängsten.

 

2. Ganzheitlicher Ansatz in der Sexualpädagogik

Ein häufiges Problem in der sexualpädagogischen Praxis ist, dass sie sich aufgrund von zeitlichen Beschränkungen meist nur auf einige inhaltliche Aspekte beschränkt. Beim ganzheitlichen Ansatz wird Wissen zu Körper und Sexualität mit rationalen und emotionalen Beziehungen sowie deskriptiven und identitätsstiftenden Aspekten kombiniert und berücksichtigt.

 

3. Förderung der sexuellen Selbstgestaltungs- und Kommunikationskompetenz

Ziel der Sexualpädagogik ist es, Jugendlichen eine selbstbestimmte Sexualität zu ermöglichen und diese zu fördern. Dafür muss sie die Erfahrungen und Sichtweisen der Jugendlichen mit einbeziehen, um bedarfs- und zielgruppengerecht zu agieren. Ein zentrales Anliegen ist es zudem, die Kommunikationsfertigkeiten über Sexualität zu steigern, da sie für ein partnerschaftliches Zusammensein, das von gegenseitiger Akzeptanz und Achtsamkeit geprägt ist, grundlegend sind. Gleichzeitig ist das Kommunizieren zentral, um Entscheidungen über sexuelle Risiken adäquat reflektieren und treffen zu können.